363.400 Fahrzeuge sind in Österreich nach Angaben von VW von den NOX-Manipulationen betroffen. Eine ziemliche Menge, wenn man bedenkt, dass die Zulassung von Neuwagen pro Jahr knapp um die 300.000 liegen! Ohne Übertreibung kann man behaupten, dass Österreich von VW Dieselgate überdurchschnittlich betroffen ist.
Mehr als unterdurchschnittlich ist hierzulande jedoch die Information der betroffenen VW Opfer. Wäre da nicht der Verein für Konsumenteninformation (VKI), für dessen Sammelaktion sich schon über 50.000 Interessenten gemeldet haben und der über den Umweg einer holländischen Stiftung einen Generalvergleich anstrebt, stünden wir VW Opfer so ziemlich allein da. Auffallend ist das laute Schweigen unseres Verkehrsministers, auf dessen Website der VW Skandal von der Startseite inzwischen völlig verschwunden ist.
Angenommen, ich möchte meinen NOX-manipulierten Tiguan jetzt gegen den Kauf eines neuen VW eintauschen und den „bis zu“ 3.000 Euro großen Bonus nützen? Soll sich das auszahlen, wenn VW gleichzeitig in Presseerklärungen versichert, dass mein manipuliertes Fahrzeug mittels Software-Update wieder auf den Stand jener Werte gebracht werden kann, die ja im Typenschein stehen? Wie soll ich VW trauen, wenn das KBA für die technische Lösung noch kein finales Okay gegeben hat? Wer überprüft und garantiert, dass sich nachher Leistung, Verbrauch oder der Wert des Fahrzeugs nicht zum Schlechteren ändern?
Fragen über Fragen. Je länger die Antworten dauern, desto mehr Platz bleibt für Spekulationen jeglicher Art und desto mehr schwindet das restliche Vertrauen gegenüber dem VW-Konzern.