Zurück in die Schweiz. Dort hat der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch 220.000 Preise für Gebrauchtfahrzeuge auf acht Online-Plattformen untersucht, die zwischen 2009 und 2013 zugelassen worden sind, also mit der Abgasnorm 5. Während die Preise für gebrauchte Dieselfahrzeuge anderer Anbieter im Schnitt nur um 4% nachgegeben haben, fielen sie für Autos der VW-Gruppe um die genannten 26 %.
Bemerkenswert: Die Autokäufer unterscheiden sehr deutlich zwischen Dieselfahrzeugen und Benzinern. Bei den Benzinern konnte auch die VW-Gruppe die Gebrauchtwagenpreise gegenüber dem Vorjahr immerhin halten, während andere Anbieter sogar einen Preisanstieg um 6 % erzielten.
Sollte sich ein ähnlicher Preisverfall für gebrauchte Dieselfahrzeuge auch in Österreich abspielen, hätte das große Auswirkungen: Erstens ist der Gebrauchtwagenmarkt hierzulande mehr als doppelt so groß wie der Neuwagenmarkt: rund 300.000 neue Pkw stehen weit über 700.000 „Gebrauchten“ gegenüber. Zweitens ist Österreich ein ausgesprochenes Diesel-Land. Seit Jahren ist der Anteil der Dieselfahrzeuge höher als jener der Benziner.
Ein ungebrochenes Interesse meldet der VKI für die laufende kostenlose Sammelaktion des VKI mit 26.500 Teilnehmern, die weiterhin allen VW-Opfern offen steht. Ziel der Sammelaktion (nicht: Sammelklage) ist es, über eine holländische Stiftung („Stichting Volkswagen Car Claim“) einen Generalvergleich für alle geschädigten VW-Halter zu erwirken. Zusätzlich hat der VKI den VW Konzern geklagt. Bereits über 3700 VW-Opfer haben, so wie ich, 90 Euro investiert und sich für den Privatbeteiligtenanschluss in diesem Strafverfahren angemeldet.
Sowohl der VKI – durch den Antrag bei der Staatsanwaltschaft in Wien – als auch die holländische Stiftung – über einen Antrag gem. § 1782 United States Code – versuchen Beweisergebnisse aus den Verfahren in den USA zu erlangen. WoWir erhoffen uns dadurch wertvolle Informationen für die getäuschten Fahrzeughalter zu erhalten.