Schon nach 24 Stunden war die Antwort da. Das Auto soll zu einem Check auf Leistungsverlust in die Werkstatt gebracht werden. Das ist auch passiert. „Doch die Messgeräte zeigten keinen Fehler an und bei den Probefahrten der beiden Filialleiter und des Werkstattleiters konnte keine Leistungsminderung festgstellt werden“, berichtet mir Frau Weinberger. Gleichzeitig gaben diese Herren jedoch zu, dass sie das Auto gar nicht „kennen“ und daher kein Urteil abgeben können.
Soweit so ehrlich.
Daraufhin bekam die Werkstatt von Skoda (VW Gruppe), den Auftrag, ein „baugleiches“ Auto beizuschaffen und dann Vergleichswerte heranzuziehen. Die Werkstatt versprach, dies während der Zeit des Reifenwechsels durchzuführen, da diese Werkstatt insgesamt 7 Kunden mit einem Yeti hat.
Die Skoda-Kundin fühlt sich gepflanzt. „Die drehen den Spieß einfach um. Ich muss praktisch beweisen, dass der PS-Stand des Fahrzeugs jetzt niedriger ist als vor der Umstelltung. Das kann ich ja nicht.“ Ihrer Werkstatt und den Vergleichswerten mit anderen Yetis traut sie auch nicht mehr ganz über den Weg. Lösungsorientiert wie sie ist, forscht sie nach einem unabhängigen Prüfstand außerhalb des VW-Konzerns.
Um hier wieder Überraschungen zu erleben. Die (amtliche) Landesprüfstelle, die es in jedem Bundesland gibt, führt solche Prüfungen für Private nicht durch. Sie kann ihr Fahrzeug nur an einen privaten Prüfstand (z.B. in einer Tuningfirma) anvertrauen, müsste dafür aber mindestens 4.000 bis 5.000 Euro ausgeben.
„Das steht nicht dafür“, rät Rechtsanwalt Mag. Michael Poduschka. Da so ein Test nicht von einem gerichtlich beeideten Sachverständigen durchgeführt wird, könnte es sein, dass er vor Gericht letzlich nicht anerkannt wird.
Was also tun? Frau Weinberger, die stets eine gütliche Lösung angestrebt hat und nach wie vor anstrebt, ist nun entschlossen, den Rechtsweg zu beschreiten. Erst jetzt, nach mehreren gescheiterten Versuchen, ein Problem aus der Welt zu schaffen, das sie nicht verursacht hat, besinnt sie sich auf ihre aufrechte Rechtsschutzversicherung.
Ich werde an dieser Sache dran bleiben und schauen, was passiert.
Inzwischen wurde ein weiterer (aber nicht der einzige) Fall an mich herangetragen. Diesmal gibt der VW Konzern Probleme mit dem Update sogar zu. Stoff für meine nächste Geschichte.