Poduschka, der rund 60 Klagen gegen VW oder VW-Händler führt, hat am 4. August vor dem Gericht in Krems (Niederösterreich) anhand eines Sachverständigten-Gutachtens den Einbau der Thermofenster beim Update bei einem Tiguan empirisch nachweisen. Er bestätigit damit einen Bericht des zdf (Geheimakte VW von Hans Koberstein) , bei dem es um einem Audi 4 ging.
Naheliegend ist, dass die deutsche Behörde „Kraftfahrt-Bundesamt“ (KBA) dem VW Konzern den Einbau von Thermofenstern bei sämtlichen manipulierten Autos in Europa genehmigt hat? Wenn ja, ist klar, dass das Update gar keine besondere Einsparung an Stickoxid-Emissionen bringen kann! Dann ist auch klar, warum der Test-Tiguan des ADAC im Vorher-Nachher-Test nachher schlechter Werte aufwies.
Falls sich herausstellt, dass die deutsche Behörde tatsächlich bei allen Autos des VW Konzerns den Einbau von Thermofenstern beim Update genehmigt hat, wäre dass nicht eine komplette Ignoranz von Gesundheit und Umwelt, sondern auch ein Beweis, wie sehr eine Behörde und eine Regierung einen Konzern schützt, der betrogen hat. Mit einem Update light hat sie es dem Konzern sehr leicht gemacht, den angerichteten Schaden „oberflächlich“ zu beheben und damit Schadenersatzzahlungen an Millionen von Käufern zu vermeiden.
Damit nicht genug: dieselbe deutsche Behörde, das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat VW etwas genehmigt, was sie bei anderen Autobauern beanstandet hat: den Einbau von solchen Thermofenstern. Hat also diese deutsche Behörde, der die Schummelsoftware von VW jahrelang nicht aufgefallen ist, hier mit zweierlei Maß gemessen?
Zur Erinnerung: am 22. April 2016 veröffentlichten KBA und Untersuchungskommission eine lange Liste von 22 verschiedenen Autos in Deutschland, darunter Opel, Mercedes, Fiat, Renault, bei denen „Thermofenster“ gefunden und beanstandet worden waren (siehe Blog die Liste des Grauens) Die Konsequenz: Der deutsche Verkehrsminister Dobrindt ordnete den freiwilligen Rückruf von 630.000 Autos in Deutschland an, um diese Thermofenster weiter zu öffnen und die Autos sauberer zu machen.
Für mich als Besitzerin eines manipulierten VW Tiguan ergibt sich nur eines: ein nachträglicher Einbau eines Reinigungssystems, samt Harnstoff-Zusatz, fall dies dasselbe Ergebnis bringt wie ein Test-Passat des ADAC, der eine Senkung der Stickstoff-Emissionen um 90 Prozent brachte. Und zwar auf Kosten von VW.