Warum plötzlich 384.500 manipulierte Fahrzeuge in ganz Österreich und nicht mehr 397.400, von denen seit Mitte 2016 stets offiziell die Rede war?
Die Zahlen wurden Anfang 2018 auf den neuesten Stand gebracht, bestätigen Porsche-Holding und das Verkehrsministerium unisono. Man hat sich genau angeschaut, welche der Anfang Juli 2016 festgestellten 397.400 Schummelautos sich tatsächlich noch in Österreich befinden und alle Fahrzeuge abgezogen, die seitdem ausgemustert, verschrottet oder ins Ausland verfrachtet wurden. So kam man auf 373.000 Stück. Dazu gezählt hat man jene 11.500 Autos, die in der Zwischenzeit privat nach Österreich importiert worden sind. Und so wurden es 384.500.
Auf die Spur der inzwischen privat importierten Autos kam man durch einen Zahlenabgleich mit anderen Staaten. Die entsprechenden Autobesitzer konnten von der Porsche Holding also erst seit Anfang Jänner 2018 zum Update gerufen werden. Von den 11.500 haben bisher immerhin 2.800 das Update durchführen lassen. Ohne diese neu Hinzugekommenen läge die Rückrufquote in Österreich etwas höher bei 89,3 Prozent (333.000 von 373.00).
Mit den freiwilligen Rückrufen, zu denen sich VW beim Dieselgipfel im Sommer verpflichtet hat, konnte noch nicht begonnen werden, weil die Genehmigungen des deutschen Kraftfahrtbundesamts noch nicht vorliegen. Damals war von zirka 200.000 Autos in ganz Österreich, die freiwillig zurückgerufen werden sollten, nicht nur von VW, um ihren Abgasausstoß zu senken.
Die Zwischenbilanz dieser für Frühjahr angekündigten Freiwilligenaktion schaut mager aus. Nur drei Konzerne haben nach Angaben des Verkehrsministeriums überhaupt mitgemacht: Daimler/Mercedes, Renault und Opel. Wo ist der Rest jener 13 Autokonzerne geblieben, die am Dieselgipfel teilgenommen haben?
Der Zahl der zwecks Abgasreduktion freiwillig zurückgerufenen Autos hält sich in bescheidenen Grenzen: alle drei Autokonzerne bringen es zusammen auf mickrige 7.642 Stück. Nach Angaben des Verkehrsministeriums hat Daimler/Mercedes bisher bei 5.700 Autos das Update aufgespielt, das sind 81% von 7.041 zurückgerufenen. Bei Renault sind es 55 Autos und damit 37% von 149 Fahrzeugen. Opel hält bei den freiwilligen Updates bei 294 Autos, das sind 65% von 452.