Wer steckt im teuflischen Outfit? Wer ist er, der in der ganzen Welt um Rad-Profis und mit Promis tanzt? Ein durchgeknallter Egomane? Ein Franzose? Oder ein Verrückter? Nichts von alldem: Didi Senft ist die geborene Rampensau. Ein Deutscher, geboren in Ostdeutschland. Ein echter Profi in seinem Fach: dem Satanismus mit Spaßfaktor. Wer ihn so springen sieht, käme nicht auf die Idee, dass er schon über 60 ist.
Die Idee zum Auftritt als Teufel stammt von ihm selbst, und in Eigenregie hat er aus sich selbst eine Marke gemacht. Er weiß, was Sponsoren, Publikum und die Rad-Athleten von ihm wollen. Mit viel Disziplin, großem Einsatz und spritzigen Ideen hat er sich zum bekanntesten Fahrrad-Fan der Welt emporgearbeitet.
Was machst Du, Didi, wenn es Winter wird und der rote Rad-Teufel auf der Straße nichts mehr verloren hat? Didi Senft zieht ein paar Fotos aus der Tasche. Sie zeigen die ausgefallensten Räder: Hochräder oder Riesentandems.
Denn Dieter, wie er eigentlich heißt, ist gelernter Schlosser und geborener Erfinder. Bei ihm dreht sich alles ums Rad. Genauer gesagt, ums Rad-Design. Er denkt an die Umwelt und liebt es, sich mit seinen Kreationen in Szene zu setzen. So treibt er die Radprofis gerne – einige Kilometer vor dem Ziel – an und strampelt dabei auf einem selbst gebauten Hochrad. Mit seinen Schöpfungen, darunter riesengroßen Tandems, schaffte er locker den Spurt ins Guiness Buch der Rekorde.
Auch beim abendlichen Empfang tobt sich „El Diablo“ aus, obwohl er sein Teufelskostüm zu Hause gelassen hat. Er posiert, redet, bewegt sich stets im Höllentempo und scheint Fotoshootings zu genießen wie der Satan Pech und Schwefel. Es ist ein harter Job, ein Höllenfürst zu sein. Darum trinkt Didi keinen Alkohol und geht früh in die Falle.