Der VKI zieht in vierzehn Tagen mit einer Sammelklage in Amsterdam vor Gericht, weil es bei uns diese rechtliche Möglichkeit gar nicht gib, obwohl sie seit Jahren versprochen wurde. Dabei strebt der VKI Vertrauensanwalt Eric Breiteneder ein Vergleich für alle VW-Dieselgate-Opfer in ganz Europa an. Der Vorteil für alle, die sich dafür anmelden: Mittun ist kostenlos, man riskiert auch sonst kein eigenes Geld und kann den erzielten Vergleich immer noch ablehnen, wenn er einem nicht passt. Man braucht keinen eigenen Rechtsanwalt beschäftigen und bezahlen, sondern sich nur beim VKI melden und die 52 Online-Fragen ausfüllen.
Interessant ist so ein Generalvergleich für alle, die nicht rechtschutzversichert sind oder die das Auto vor mehr als zwei Jahren gekauft haben, so dass die Gewährleistungsfrist schon abgelaufen ist. Eine Chance ist ein Generalvergleich auch für alle, die ihr Fahrzeug als Gebrauchtwagen gekauft haben. Nur wer selbst VW schon geklagt hat, kann bei der VKI-Sammelaktion nicht mehr mitmachen.
Warum sich die Mühe machen und die 52 Online-Fragen für die Sammelaktion ausfüllen, wenn VW sowieso alle Fahrzeuge zurückrufen wird? Bei einer Rückrufaktion werden stets nur die technischen Mängel beseitigt, nicht aber die Wertminderung, die am Fahrzeug durch die Manipulationen entstanden sein könnte. Gerichtliche Sachverständige werden in den Niederlande im Laufe des Verfahrens klären, ob so eine Wertminderung entstanden ist, etwa beim Weiterverkauf des Pkw oder durch höheren Spritverbrauch nach Beseitigung der Manipulationssoftware.
Die anfallenden Prozesskosten will der VKI dem VW-Konzern umhängen. Wenn das nicht gelingt, müssten die Betroffenen 20 Prozent der erstrittenen Vergleichssumme dafür wieder hergeben.
Auch für VW hätte ein Generalvergleich einen großen Vorteil: Der Konzern müsste sich nicht mehr mit vielen kostspieligen Einzelklagen herumschlagen und könnte die Aufräumarbeiten rascher durchziehen.