Vor genau zwei Jahren hätten in Ischgl alle 13 Après Ski Bars schließen sollen, zwei davon blieben aber offen. Auch andere Verordnungen wurden in Landeck nicht eingehalten, zeigt das “Ischgl-Das Tagebuch”, das vom Verbraucherschutzverein VSV herausgegeben wurde.
Ischgl – das Tagebuch – Verbraucherschutzverein
11. März 2020: In Ischgl spitzt sich die Covid-Situation dramatisch zu, bis zu 433 Covid-Fälle sind schon bekannt. In Wirklichkeit sind es mehr, denn man kommt mit dem Testen gar nicht mehr nach. Anfragenden Gästen ratet man trotzdem nicht davon ab, nach Ischgl zu kommen.
Bei der Polizei-Kontrolle stellt sich heraus, dass zwei der 13 zu sperrenden Après Ski Lokale davon noch offen sind. Wie in ganz Österreich sollten sich draußen nie mehr als 500 und drinnen nie mehr als 100 Personen versammeln. Im Bezirk Landeck werden mindestens 9 Lokale dokumentiert, die dieses Verbot nicht einhalten. Die Polizei schreitet nicht ein, man will mit den Verantwortlichen noch einmal reden. In Ischgl dürfen in Bussen und Gondeln nur mehr halb soviel Menschen transportiert werden. Offen ist, ob auch hier Kontrollen stattfanden.
Am Abend kündigt Tirols Landeshauptmann Platter an, die Wintersaison in Ischgl ab Samstag 14. März “vorläufig” zu schließen. Die Lifte sollen schließen, alle Gäste abreisen und keine neuen mehr kommen. Zum Vergleich: Dänemark schickt mit 262 offiziellen Covid-Kranken (davon 139 in Zusammenhand mit Ischgl!) das ganze Land in den Lockdown.
Ungefähr zur selben Zeit von Platters Pressekonferenz schlägt ein Beamter im Gesundheitsministerium in einem Mail an die Tiroler Landesregierung (Sanitätsdirektion) Alarm: “Habt ihr St. Anton auf dem Schirm”?….”ist das unter Kontrolle”?. Eine Mitarbeiterin der Tiroler Landesregierung (Sanitätsdirektion) gibt diesen Alarm ganz massiv weiter, an ihre Chefs und an den Landesamtsdirektor, der die Landeseinsatzleitung leitet: “…es muss einfach dort die ganze Region niedergefahren werdenj”…”das lässt sich nicht mehr verantworten”