Der heute weltweit gefeierte Internationale Frauentag ist ein guter Grund, an diese Mütter zu erinnern. Die Mütter von der Plaza de Mayo hatten den Mut, erstmals offen gegen die brutale Verletzung der Menschenrechte in Argentinien zu protestieren. Sie agierten als Mütter und waren in dieser Rolle ziemlich unschlagbar. Sie spielten die Macht der Mütter aus und brachten die Militärjunta unter Druck.
Die beharrliche Aktion der Mütter löste weitere Proteste aus, bis endlich 1983 die Militärjunta gestürzt wurde. Auch danach setzten die Frauen ihren Protest fort und forderten, dass die Täter vor Gericht gestellt werden. Erst 2006 hörte ein Teil der Bewegung auf, während andere bis heute weitermachen.
Während ich hier sitze und an die Mütter denke, fällt mein Blick auf die Casa Rosada, das Regierungsgebäude der amtierenden Präsidentin Cristina Fernandez Kirchner. Unter ihrer Regierung wurden die zuvor stillgelegten Verfahren gegen die Militärjunta wieder aufgegriffen. Sie hat versucht, die Rolle der Frauen in Argentinien zu stärken. In Argentinien wurde die gleichgeschlechtliche Ehe unter ihr per Gesetz eingeführt. Als Symbol für die Wertschätzung der Frauen in Argentiniens Geschichte, hat die Präsidentin ein eigenes Zimmer für sie in ihrem Palast eingeführt, das Besuchern in kostenlosen Führungen stolz vor Augen geführt wird.
Allerdings ist die Präsidentin derzeit durch den Tod eines gegen sie ermittelnden Staatsanwaltes und durch Korruptionsvorwürfe an ihren Sohn massiv unter Druck geraten.