Echt, einfach, eilig

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Dass die geplante Steuerreform echt sein soll, also substanziell ausfallen muss, predigen die Wirtschaftsforscher vom Kaliber eines Karl Aiginger oder Christian Keuschnigg schon lange. Nur wenn den Menschen tatsächlich mehr Geld zum Ausgeben bleibt, belebt das die Wirtschaft. Ein taktisches Hin- und Herschieben zwischen Ent-lastung und neuer Be-lastung bringt nichts außer noch mehr Verstimmung.

 

Die Entlastung muss auch einfach sein. Wer Anspruch darauf hat, soll sie automatisch bekommen. Wenn man sie extra beantragen, kiloweise Formulare ausfüllen muss, werden gerade jene darum umfallen, die sie am nötigsten brauchen: die Ärmeren, Älteren und weniger Gebildeten. Steuererleichterungen dürfen sich nicht auf ein Privileg für Informierte reduzieren.

 

Kein Mensch versteht, warum diese seit Monaten angekündigte und verhandelte Reform noch länger hinausgezögert wird. Schließlich schaffen es andere Regierungen, wie die italienische, weit umfassendere und tiefgreifendere Reformen in viel kürzer Zeit über die Bühne zu bringen. Speziell die Umsetzung muss rasch passieren, sonst verpufft der positive Effekt schneller als man denkt.

 

Auch angesichts der zu erwarteten Enthüllungen durch den Hypo-Untersuchungsausschuss stünde es der Regierung gut an, Tatkraft zu zeigen und die negative Grundstimmung etwas zu erhellen.