VW-Vergleich auch für Erben – 140 Kläger verstorben

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Sechs Jahre sind zwischen dem Start der VKI Sammelklagen und dem Vergleich mit VW verstrichen. Währenddessen sind 140 Dieselkläger verstorben. Wie Mag. Stefan Schreiner vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) versichert, geht das Geld nun an die Erben.
Diese müssen aber mit einem eigenen Dokument („Einantwortungsbeschluss“) nachweisen, dass sie tatsächlich erbberechtigt sind. Meine Recherchen bei der Witwe eines verstorbenen Klägers bestätigen die Aussagen des VKI: die erstrittene Summe wird ihr nun zufließen.

Auch mir hat der VKI bereits offiziell 2096,90 Euro Schadenersatz für meinen Tiguan angekündigt, den ich für 24.359 Euro als Gebrauchtwagen gekauft hatte. Das entspricht genau 8,6 % des Verkaufspreises.

Foto eines silbernen VW Tiguan
Mein damaliger VW Tiguan

In meinem Fall bestätigt sich, dass auch Kläger vom Vergleich erfasst sind, die ihr Auto wieder verkauft hatten. Ich hatte meinen Tiguan bereits im Dezember 2017 weiterverkauft, vor Start der VKI-Sammelklagen im September 2018. Das Fahren mit diesem Autos hatte ich sehr genossen, mehr als mit anderen Autos zuvor (ausgenommen mein allererstes Auto namens Cleopatra).

Die Freude daran verging mir dann völlig, als ich endgültig erfuhr, dass mein Auto selbst nach dem Software-Update noch immer drei- bis viermal mehr schädliches Abgas (Stickoxid) ausstößt als gesetzlich erlaubt. Ich hatte, habe und werde kein Interesse daran haben, die Gesundheit von uns Menschen und die Umwelt wissentlich zu schädigen!

Aufteilung

Der VKI betont, dass die erzielte Vergleichssumme von 23 Millionen im Verhältnis zum eingeklagten Streitwert auf alle TeilnehmerInnen der 16 Sammelklagen aufgeteilt wird. Und zwar gleichberechtigt auf alle TeilnehmerInnen, egal ob sie das Auto gekauft, geleast oder weitergekauft haben oder inzwischen verstorben sind. Der eingeklagte Streitwert betrug für alle 9.872 Fahrzeuge 60 Millionen Euro, was rund 20% der Kaufpreissumme von 272,4 Millionen Euro entspricht.

Nimmt man den eingeklagten Schadenersatz als Maßstab,  bekommen nun jene Dieselkläger die höchsten Geldsummen, deren Klage in Wien eingereicht wurden, gefolgt von jenen in Graz, Innsbruck und Wiener Neustadt. Schlusslicht bildet Steyr, wie die Tabelle zeigt, die auf Angaben des VKI aus dem Jahr 2018 fußt.

Tabelle

Landgericht                                   eingeklagter Schadenersatz in Euro

Wien                                               8.405,475

Graz                                                6.643,918

Innsbruck                                       4.144,689

Wiener Neustadt                          4.090,707

Salzburg                                         3.865,725

St. Pölten                                       3.759,584

Linz                                                3.693,301

Leoben                                           3.614,614

Klagenfurt                                      3.347,806

Wels                                                2.877,436

Korneuburg                                   2.783,725

Eisenstadt                                      2.191, 419

Krems a.d. Donau                        1.900,805

Feldkirch                                        1.572, 595

Ried i. Innkreis                                 985,182

Steyr                                                  941,178