Genau vor zwei Jahren schloss der Tiroler Landeshauptmann Platter in einer Pressekonferenz das vorzeitige Aus für die Wintersaison aus, wie zuvor die Seilbahnwirtschaft, geht aus “Ischgl-Das Tagebuch” hervor, das der Verbraucherschutzverein herausgegeben hat.
Ischgl – das Tagebuch – Verbraucherschutzverein
Dienstag 10. März 2020: Fast 400 Covid-Kranke gibt es in Tirol, davon 74 aktuell im Land und 323 abgereiste Gäste aus Island, Norwegen, Dänemark und Großbritannien.
Trotz dieser alarmierenden Zahl von Covid-Kranken schließt Tirols Landeshauptmann Platter abends in einer Pressekonferenz ausdrücklich aus, dass die Wintersaison vorzeitig beendet wird. “Wir sind nicht Südtirol”, sagte er. Zuvor hatten bereits Vertreter der Seilbahnwirtschaft Ischgls innerhalb einer Chat-Gruppe (“Ischgl-Corona-Gruppe”) das vorzeitige Aus für “verfrüht” gehalten.
Am Abend beschließt man lediglich, dass die Busse und Lifte in Ischgl nur mehr halb soviel Personen transportieren dürfen und dass in Ischgl auch noch die restlichen 13 Après Ski Lokale geschlossen werden sollen. Die entsprechenden Verordnungen werden aber so spät am Abend “erledigt”, dass sie erst am nächsten Tag in Kraft treten können. So kann sich das Virus ungestört weiterverbreiten.
Praktisch gesehen, ist an diesem Tag nichts passiert, obwohl die Zahl der Covid-Kranken sprunghaft angestiegen ist. Der Obmann des Tourismusverbandes Ischgl, Alexander von der Thannen lobt in einem – leider unvollständig vorliegenden – Chat-Eintrag die Öffentlichkeitsarbeit des Landes Tirol wie folgt “und in Wahrheit habt ihr jetzt schon mehr als eine Woche der….”
Für alle gilt die Unschuldsvermutung.