Das Um und Auf ist es, sich rechtzeitig vor Jahresende noch beim deutschen Bundesamt für Justiz zu melden. „Am 1. Jänner 2019 ist es möglicherweise schon zu spät und die meisten Ansprüche schon verjährt“, warnt Kolba. Ausdrücklich begrüßt es Kolba, dass seit kurzem auch der VKI auf den fahrenden Zug aufgesprungen ist und Musterformulare anbietet. Da es in Österreich noch immer keine schlagkräftige Sammelklage gibt ( die VKI Sammelklage ist lediglich eine schwerfällig Krücke), ist der Anschluss an Deutschland leider nötig.
„Die Vorgangsweise bei der Eintragung zur Liste ist leider etwas komplizierter als ursprünglich erhofft. Zum Beispiel ist es sehr wichtig, die Klage nicht nur per Mail, sondern auch mit der Post nach Deutschland zu schicken – mit Rückbestätigung“, rät der erfahrene Konsumentenschützer Kolba. Sicher ist sicher.
Ziel der Musterfestellungsklage in Deutschland ist es, von VW doch noch Schadenersatz für manipulierte Automodelle der Marken Audi, Seat, Skoda und VW zu erhalten, entweder durch einen raschen außergerichtlichen Vergleich oder nach langwierigen Prozessen. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist die Sammelklage kosten- und risikolos.
Die zwei Rechtsanwaltskanzleien, die der vzbv mit der Musterfestellungsklage beauftragt hat, Dr. Stoll&Sauer sowie Rogert&Ulbrich führen auch auch Tausende Einzelverfahren gegen VW und haben in den letzten Monaten und Wochen sehr häufig positive Urteile für ihre Mandanten erreichen können, sodass ihnen VW extrem günstige Vergleiche angeboten hat und sie nicht in die Berufung gingen. Diese Anwälte und ihre Klienten reiben sich die Hände.
Auch die erwartete Anklage des Ex-Audi-Chefs Rupert Stadler im nächsten Frühjahr erhöhen die Chancen der geprellten Käufer. Zum ersten Mal wird damit ein Top-Manager des Konzerns in Deutschland auf der Anklagebank sitzen. Audi gilt ja als Keimzelle der Abgasmanipulationen.