Als Konsumentenschützer weist Peter Kolba drauf hin, dass ein reines Update der Autos für die Umwelt nicht viel bringt, die Besitzer womöglich mit Folgeschaden rechnen müssen. Mit so einer Garantie für die betrogenen Autofahrer wollten sich die Herrn am hohen Gipfel lieber nicht beschäftigen.
Als allererste Maßnahme hätte der Verkehrsminister für alle betrogenen VW-Halter durchsetzen müssen, dass die Unterbrechung der Verjährungsfrist nicht am Ende des Jahres ausläuft, sondern weiter erstreckt wird. Nur so kann das Ergebnis strafrechtlicher Verfahren in Ruhe abgewartet werden und etwaige Schadenersatzzahlungen gehen nicht verloren. Aber die Belange der VW-Opfer wurden bei diesem Dieselgipfel eher beiseite geschoben und das Augenmerk auf die neuen freiwilligen Updates gelenkt.
Unklar blieb nach dem Gipfel, wann es mit diesen freiwilligen Updates genau losgeht. Die einen nennen als Start „Frühjahr 2018“, Porsche selbst spricht vom „Halbjahr 2018“. Ob und welche Garantien es für die Art des freiwilligen Rückrufs für Fahrzeughalter gibt, ist ebenso offen geblieben wie das zu offerierende „Zuckerl“ (Gutschein).
VW verspricht dadurch Stickoxid-Einsparung von 25 bis 30%. Wo bleiben die Institutionen, die das kontrollieren? Wer einmal lügt, dem glaubt man bekanntlich nicht.
Die von der VW-Gruppe sofort nach Gipfel-Ende angebotenen Prämien sehen auf den ersten Blick nicht unattraktiv aus. Wo bleibt die Kontrolle, damit sie nicht zu einer „Augenauswischerei“ (Peter Kolba) oder einer reinen “Marketing-Aktion” werden, wo handelsübliche Rabatte als Prämien um-etikettiert werden?
Um diese Prämienaktionen anzukündigen, hätte der VW-Konzern jedenfalls keinen Gipfel mit dem Verkehrsminister gebraucht.