Wie der Journalist Lukas Kapeller in der österreichischen Ausgabe der aktuellen „DIE ZEIT“ (27. April 2017) schreibt, ist Kolba der Meinung, der VKI hätte in der Causa VW mehr tun können als Opfer zu sammeln und über eine Holland-Stiftung einen Vergleich anzustreben. Zitat: „Am Ende habe er (Kolba, Anmerkung) das Gefühl gehabt, im VKI nicht mehr machen zu dürfen, was er für den Erfolg für nötig hielt.“ Arbeitnehmervertreter hätten seine Rechtsabteilung im VKI immer mehr gebremst, so Kolba in der ZEIT.
Tatsache ist, dass der VKI, dessen Rechtsabteilung unter Kolba für Konsumenten nachweislich Millionen Euro erstritten hat, nur mehr von einer einzigen Sozialpartnerorganisation, der Arbeiterkammer, finanziert wird. Tatsache ist, dass die Arbeiterkammer primär für Arbeitnehmer da ist, die sie mit ihren Beiträgen finanzieren. Tatsache ist, dass der VW Konzern in Österreich für viele Arbeitsplätze sorgt und in Medien jährlich viele Inserate schaltet.
Ich habe mich über den VKI der Sammelaktion und auch als Privatbeteiligte angeschlossen, wobei ich weiterhin auf einen Erfolg beider Aktionen setzte. Ich unterstütze gleichzeitig auch Kolbas Cobin als Beirätin. Gerade der Fall VW hat gezeigt, dass sich die Geschädigten selbst auf die Beine stellen müssen, ob sie das wollen oder nicht. Die Politik lässt sie im Falle VW voll im Stich, auf nationaler Ebene (wo bleiben die Herren Konsumentenschutzminister, Verkehrsminister, Umweltminister?) wie auch auf europäischer Ebene: Keine Regierung will sich mit der mächtigen Autoindustrie anlegen.
Ein auch praktisch spürbarer Konsumentenschutz ist gefragter denn je. Wenn öffentliche Institutionen ihn nicht bieten können oder wegen eines Interessenskonfliktes auslassen, muss private Initiative einspringen. Ein gemeinnütziger Verein wie Cobin ist daher nur zu begrüßen, speziell wenn er von der Zivilgesellschaft finanziert und von motivierten Kapazundern wie Peter Kolba geleitet und von arrivierten Anlegerschützern wie Wilhelm Rasinger und kundigen Journalisten wie Oliver Jaindl begleitet wird.
Nicht auszuschließen, dass die Existenz von Cobin den VKI und seine vielen engagierten Mitarbeiter letztlich stärkt. Was kann uns als Konsumenten Besseres passieren, als ein gewisser Wettbewerb zwischen zwei starken Verbraucher-Organisationen?
Oder wollen wir alle Geprellten, die sich wacker gegen evidentes Unrecht wehren wollen, mit Haut und Haaren jenen findigen Anwälten überlassen, die für ihr Service Länge mal Breite kassieren?