Mit keinem Wort erwähnt VW in diesem Brief, dass an meinem Auto manipuliert wurde. Es heißt einfach nur „ dass an Ihrem/n nachfolgend angeführten Fahrzeug/en Nacharbeiten erforderlich sein werden“. Ich darf nun also rätseln, ob nicht “nur” an den Stickoxiden manipuliert wurde, wie mir in der ersten Auskunft via Internet mitgeteilt worden war oder auch bei anderen Faktoren. Wenn es die Stickoxide sind (wie der Überschrift zu entnehmen), bleibt die Frage offen, ob die im Zulassungsschein stehenden 119,8 mg pro km hergestellt werden sollen oder die in der Abgasnorm Euro 5 erlaubten 180 mg pro km?
Obwohl die Medien seit Wochen laut Informationen des deutschen Verkehrsministers trommeln, dass bei 2 Liter Hubraum nur ein Software-Up date notwendig sein soll, ist hier im Brief an mich nichts zu lesen, obwohl VW aufgrund der Fahrgestellnummer sehr genau weiß, dass es sich in meinem Fall um einen 2 Liter Motor handelt.
VW gibt in diesem Brief indirekt zu, noch keine technische Lösung entwickelt zu haben. Zitat: „Volkswagen arbeitet mit größtem Einsatz daran, eine mit den Behörden abgestimmte technische Lösung zu entwickeln. Die Fertigstellung wird jedoch aufgrund der Motorenvielfalt noch einige Zeit in Anspruch nehmen“.
Im Brief wird weder ein Zeitpunkt, ja nicht nicht einmal Zeithorizont genannt, während der deutsche Verkehrsminister im Fernsehen schon klar angekündigt hatte, dass VW bis Ende Oktober (für 2 Liter Hubraum) bzw. bis Ende November (1,2 und 1,6 Liter Hubraum) die technische Lösung präsentieren muss und die Reparaturen frühestens zu Jahresbeginn 2016 starten sollen. Wird es also in Österreich eine anderen Zeitplan geben oder werden Medien besser informiert als Kunden?
Immerhin verspricht mir Volkswagen: „Selbstverständlich übernimmt Volkswagen die Kosten für alle dafür erforderlichen Reparaturmaßnahmen an Ihrem Fahrzeug“. Also für die Reparaturen will der Konzern aufkommen. Was ist mit anderen Kosten wie Ersatzfahrzeug oder Schadenersatz, wenn sich bei der Motorisierung etwas ändert oder im Fahrverbrauch? Fragen über Fragen.
Der blamable Brief endet mit dem vagen Versprechen „Sobald die technischen Maßnahmen zur Verfügung stehen, werden wir Sie nochmals schriftlich informieren“.
Interessanterweise ist der Brief mit 8. Oktober 2015 datiert und am 16. Oktober bei mir in Wien angekommen. Nebenbei gefragt: Hat der Postweg so lange gedauert oder der Versand über den Versicherungsverband?